Vivarium
> Militaria
> 1939-1945
> Photoalbum
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Jahr: |
1938-1944 |
Bemerkung: |
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ArtikelNr. |
9912 |
E-Mail
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Fotos 1938 - ca. 1944, Wehrmacht Offizier, Artillerie, Krimschild, EK1…, Art-Rgt. 7 München etc.
Konvolut von ca. 100 s-w-Abzügen diverser Formate, aus dem Nachlass des ehemaligen Offiziers der Wehrmacht Anton S. . Dieser diente im Artillerie-Regiment 7 in München. Die Bilder wurden vom Offizier wohl in den 1980ern in 2 Kunstleder-Alben gesammelt. Beide Alben sind nicht komplett, zahlreiche Photos fehlen, enthalten ist im Konvolut nur das „Überbleibsel“ einer „gefledderten Soldaten- und Kriegserinnerung“. Die Alben sind unbeschriftet, ebenso die meisten Bildrückseiten.
Der militärische Werdegang des Protagonisten lässt sich aus den Quellen nur grob darstellen. Glücklicherweise konnten von Seiten der Familie des Mannes zusätzliche Auskünfte gewonnen werden; dazu kommen als weitere Quelle knappe biographische Angaben in Zeitungsartikeln, die während der bis 1975 dauernden Bundeswehr-Karriere des Mannes geschrieben wurden und in anderen Alben (hier, hier und hier) bei cassiodor.com gezeigt sind.
So ist vom Protagonisten bekannt, dass er 1919 in München geboren wurde und 1933 konfirmiert wurde. 1937 kam er zur Wehrmacht und absolvierte eine Offiziersausbildung (u.a. an der Kriegsschule Dresden?). 1938 diente er als Fahnenjunker im Artillerie-Regiment 7 in Landsberg am Lech (1938 in München), später in einer anderen Truppe. Er war von 1938 bis 1945 an zahlreichen Feldzügen und Schlachten beteiligt. So wusste man in der Familie von seinen Teilnahmen am Einmarsch 1938 in Österreich, 1939 am Feldzug in Polen, 1940 in Frankreich. Nach Stabstätigkeiten in Frankreich sei er in Danzig zur Vorbereitung von Barbarossa stationiert gewesen sein, danach habe er an der Ostfront gekämpft und auch an der Ardennenoffensive teilgenommen. Im Rheinland sei dann 1945 in britische Kriegsgefangenschaft geraten.
Gezeigt ist fast immer der Protagonist, meist auf Portraitaufnahmen, manchmal auf Schnappschüssen. Dazu kommt ein Bild eines Langrohrgeschützes, ein Bild von Geschützen und angetretenen Soldaten (verso Stempel des Photographen oder Photohauses „Hirschbeck“ in Landsberg am Lech) und 3 Szenen mit verkleideten Reitern in Kasernenareal (München 1938?).
Enthalten sind ua: Portrait 1937 aufgenommen im Stachus-Kiosk (S. hier bereits Offizier) / Gruppenbild (auf gefalteter Pappe ca. 30x38cm) 5. Batterie, Artillerie-Regiment 7, München 1938 / Portraitsitzung des S. als junger Offizier ca. 1938 / S. beim Reiten (wohl moderne Abzüge) / S. mit zahlreichen Orden und Ärmelschild (Krimschild) / S. mit wohl eben verliehenem EK 1 / in NS-Erholungsheim (man sieht geschnitzte Hakenkreuze im Treppengeländer) / wohl S. vor angetretener Truppe im Winter / S. mit Muli und Kameraden / am Telefon im Kampfgraben / ca. 55 verschiedene Portraits des Mannes in Passbildgröße, verso mit Stempel „Photola, München, Theatinerstr. 50“.
Dazu kommen 8 Portraits von Offiziers-Kameraden, meist verso mit handschr. Texten. Einmal steht verso handschr. „Russland“, gezeigt ist ein Offizier im Schnee, er trägt eine einfache Felljacke über der Uniform, in der Hand hat er einen Stock mit eingeschnitztem Hakenkreuz. Eine Studioportraitaufnahme des Mannes mit handschr. Widmung verso: „M.l. Foui zur Erinnerung an die Feucht-Fröhlichen 88er, die im Februar .. das kulturelle Nachtleben in Hildesheim Toben [?] und außerdem erfreulich viele Mollen [?]. Gerhard Schultze = Molle.“ Dazu ein Portrait von „Heinz 1941“, 2 Portraits von Rainer Rüsch [Rösch?], der in bayerischer Mundart „88“ und den „Bluatskrug“ [?] Hoch leben lässt. Dazu ein Portrait eines Kameraden, der im Februar 1941 ebenso „88“ und den „Bluatskung“ [?] lobt und eines von Eberhard „meinem Leidensgenossen .. über’s Wochenend im ‚Kaiserhof’ .. zur drastischen Erinnerung“.
Dann noch 3 Portraits wohl von vorgesetzten Offizieren um 1938 (1x vielleicht Hans Wolfgang Reinhard, 1888-1950) und einige Bilder späterer Zeiten (teils Bundeswehr, 2x Herrn in Zivil vielleicht von der „Dienststelle Blank“ ab 1951 oder vom 1955 gebildeten Bundesministerium der Verteidigung?).
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