cassiodor.com


Vivarium | Über uns | Impressum | Datenschutzerklaerung | AGB 
Vivarium > Bavarica > Dokumente

dietz-bewerbung.jpg

Jahr: 1823
Bemerkung:
ArtikelNr. 9810

 

E-Mail

Eurasburg 1823, Burgheim 1836. 2 Bewerbungen eines Forstgehilfen. 1809 von Vorarlbergern die linke Hand zerschmettert
2 Schriftstücke aus einem Familiennachlass.
1: 4 Seiten, wovon 3 beschrieben, dazu handschr. Transkription (3 beschr. Blatt) um 1980. Eurasburg, 6.7.1823. Schreiben des Forstgehilfen Franz Dietz an die [bayerische] Kammer der Finanzen der Königlichen Regierung des Ober Donau Kreises. Der im Revier Eurasburg, Forstamt Aichach, seit dem 11.11.1809 angestellte Gehilfe bittet um eine „Forstwarths- oder Stationsgehilfen Stelle“. Im Text heißt es: „Derselbe hat ferner im Somme des Jahres 1809, als das Vaterland in Gefahr war von denen insurgierenden Tiroler und Vorarlberger bedrohet wurde, und die Kgl. Forstbedienstigten der ehemaligen Provinz Schwaben gegen dieselben ins Feld rücken mußten, aunaufgefordert und freiwillig sich an dieselbe angeschloßen … bey welcher Gelegenheit ihm der Büchsenschus . Vorarlberger Insurgienten in einem Postgefecht bey Kempten die linke Hand zerschmetterte ….“ Die im Text erwähnte Entlassungsurkunde fehlt.

2: Burgheim 1836, Bewerbung eines Stationsgehilfen zum Forstwart in Denklingen oder Leeder. 6 Seiten, wovon 5 beschrieben, dazu handschr. Transkription (3 beschr. Blatt) um 1980. Burgheim, 17.6.1836. Schreiben des Stationsgehilfen [Franz] Anton Dietz an die Königlich Bayerische Regierung des Ober Donau Kreises, Kammer der Finanzen. Der in Burgheim, Revier Unterhausen, Forstamt Neuburg, angestellte Stationsgehilfe bittet um „Beförderung zum Forstwarte in Denklingen oder Leeder“. Im Text heißt es: „Mit dem 17ten Jahre habe ich als Fürstlich Fuggerischer Revier-Jägers Sohn den Feldzug von 1809 gegen das Tirol mitgemacht, bin … durch die linke Hand geschoßen und in Folge dieser Blessur mit ehrenvollem Abschiede entlaßen [worden]. …“ Nach Diensten in Oberkammlach und Schönegg , kam er 1818 zum Revier Eurasburg und am 6.11.1830 als Stationsgehilfe nach Wörnitzstein. Nun erbittet er Beförderung und Gehaltserhöhung: „… Und diese einzige Hoffnung erhält mich zu dieser Stunden noch bey gutem Muthe, denn wie schwer es einem Manne fällt, der Familien Vater ist und so lange, ja mit Aufopferung seines Blutes, dem Staate treu gedient hat, und dennoch keine bessre Aussicht hat, kann nur derjenige fühlen, welcher in einer so traurigen Lage ist….“

(c) Ingo Hugger  2020 | livre@cassiodor.com