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Zernin.jpg

Jahr: 1921
Bemerkung:
ArtikelNr. 9796

 

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Heinrich Zernin 1921: Häuser im Schnee, Darmstadt-Ebersbach?

Öl auf Spanplatte, verso mit Ölfarbe (und handschr. Zahlen), ca. 70x42cm, kleine Abplatzungen und Flecken, unten signiert und datiert “H.Zernin 21”.

Gezeigt ist vielleicht der Blick aus dem Fenster des Künstlers, man sieht eine Häuserzeile ähnlicher Gebäude, eine Villenkolonie? Rechts hinten ein Haus mit Turm.

Zernin (1868-1951) stammte aus Darmstadt, ab 1913 lebte er in Eberstadt.
Wiki schreibt (Stand 7/2023): “Zernin war Sohn des Buchhändlers und Militärschriftstellers Gebhard August Eduard Zernin (1830-1914), der in der Neckarstraße 9 eine Verlagsbuchhandlung führte, und dessen Frau Nathalie (geborene Kaup). Er besuchte zunächst ein Gymnasium in Darmstadt und erhielt privaten Zeichenunterricht durch den Tiermaler August Fritz (1843-1895). Später wurde er, gemeinsam mit seinem Vetter Leo Kayser, Schüler an der Großherzoglichen Zeichenschule im Museum. Hier war er einer der letzten Schüler des Malers Heinrich Hoffmann (1824-1911) und ein Schüler der Maler Heinrich Reinhard Kröh und Ludwig von Hofmann-Zeitz. Im Jahr 1895 reiste er nach Fiesole, wo er den Schweizer Maler Arnold Böcklin aufsuchte. Ab 1913 lebte er in Eberstadt und leitete seit 1920 den Darmstädter Ortsverein der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft und war Mitglied im Deutschen Künstlerbund. Er war in Berlin, München und Darmstadt tätig, fertigte Landschaftsbildnisse mit Architektur und Stillleben in Aquarell und Öl. Zudem veröffentlichte er mehrere Folgen von Radierungen und Steindrucken und verfasste Künstlerbiografien für das Allgemeine Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 1942 erhielt er gemeinsam mit dem Komponisten Paul Zoll den Kulturpreis der Stadt Darmstadt. 1949 wurde in Darmstadt-Eberstadt eine Straße nach ihm benannt.”

Das Stück entstammt einem illustren Haushalt: Es gehörte einst dem Essener Bankier Ewald Kammeier sen. (1865-1932). Kammeiers lebten in einer heute noch existenten Villa in Bredeney, Am Wiesental 10. 1923 wurde der damals 68jährige Ewald im Zuge der Ruhrbesetzung zusammen mit anderen Essener Honoratioren von den Franzosen in Geiselhaft genommen. Während dieser Haft zog er sich ein schweres Lungenleiden zu. Um dies zu kurieren, zog er 1928 mit Familie nach Bayern.

Kammeier hatte als Lehrling in einer Bank begonnen und es zum Direktor gebracht. Er scheint in verantwortlicher Position im 1896 gegründeten “Bankhaus Hoffmann & Götze” in Essen gearbeitet zu haben, bis er dies 1904 gar übernahm. Denn in dem Jahr firmierte das Geschäft um in “Bankhaus North, Kammeier und Co.” Bereits 1908 indes übernahm die (seit 1898 mit hohen Geldbeträgen an Hoffmann & Götze / North, Kammeier beteiligte) “Mitteldeutsche Creditbank AG” das Bankhaus. Die Herren North und Kammeier blieben Geschäftsführer der nunmehrigen Creditbank-Fililale. Die 3 Banken waren in einem prachtvollen 1900-1901 vom Architekten Paul Knobbe geplanten Gründerzeitgebäude in der Akazienallee 16 in Essen untergebracht.



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