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9583 |
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Schloss Schweißing / Svojsin bei Mies / Stribro. Konvolut von Photos und Texten aus dem Nachlass der Familie von Podewils-Junker-Bigatto, die von 1935 bis 1945 Eigentümer des Schlosses waren.
Clemens von Podewils (1905-1978) war 1932 von seiner kinderlosen Tante Mimi von Junker-Bigatto adoptiert worden und hatte so erstens seinen Namen geändert und zweitens 1935 beim Tode der Mimi Gut Schweißing geerbt. Im selben Jahr zog er mit Gattin Sophie Dorothee (1909-1979) im Schloss ein, 1934 und 1936 kamen 2 Kinder zur Welt.
1945 wurden die Deutschen vertrieben: Diese Ereignisse verarbeitete das jüngere Kind (Barbara, später von Wulffen, 1936-2021), im 1989 erschienenen damaligen Besteller „Urnen voll Honig“.
- Umschlag mit 11 s-w-Abzügen à ca. 9x13cm, von Hand betitelt „Jagdbilder Schweißing, Strecke einer Hasenjagd 1938“. Enthalten sind 6 differente Ansichten, gezeigt Menschen und tote Tiere.
- 2 Ansichtskarten, je Druck eines um 1913 entstandenen Gemäldes des Ludwig von Zumbusch (was verso nicht vermerkt ist, die Information stammt aus anderer Quelle). Gezeigt sind Sophie Dorothee von Hirschberg mit ihren 2 Geschwistern. Nicht gelaufen, aber verso beschrieben von Sophie Dorothee (einmal dat. 1939 und lokalisiert Schweißing, einmal von 1953).
- AK Schloß Schweissing, Druck um 1940. Verso von Dorothee mit Schreibmaschine beschriftet (und wohl nie abgeschickt), dat. 1942.
- AK adressiert an Dorothee, „Schloss Schweissing bei Mies, Sudetengau“, gelaufen im November 1942
- 2 AK um 1990, Svojsin, ungelaufen.
- AK an Sophia von Hirschberg. Dorothees Mutter, dat. 3.11.1942. Sophia lebte damals offenbar ebenso in Schweißing.
- Land an der Miesa, Heimatbrief für die Bezirke Mies, Pilsen, Staab, Juschkau, Wiesengrund, Dezember 1979, SS. 466-504, S. 496 mit Nachruf auf Sophie (SS. 493-496 in einem Bogen herausgetrennt).
- Mies 1977 - 1945. Die letzten sieben Jahrzehnte einer deutschen Landstadt in Böhmen, eine Chronik von Wilhelm Weschta, hrsgg.v. Heimatkreis Mies-Pilsen e.V., Dinkelsbühl 1971 (8°, kartoniert, 190 Seiten, falzig, fleckig. Mit zahlreichen Anstreichungen der Zeitzeugin Barbara von Wulffen. Beiliegend einige Seiten aus anderem Buche).
- Karl Watzka: Excerpten aus der Chronik der K. Stadt Mies 1131-1875 (Selbstverlag des Heimatkreises e.V. 1957, Neudruck der Ausg. 1875, 8°, kartoniert, 160 Seiten, falzig, hier keinerlei Anstr., aber Deckel hinten mit Notiz).
- Czech, Persönlichkeiten des Landkreises Mies und der Stadt Pilsen (Heimatkreis 1998, 109 St., SS. 108-110 zu Barbara von W.).
- Text von 6 Seiten, mit Korrekturen. Der Text bricht abrupt ab, hinten fehlen Seiten. Titel „Protokoll mit Herrn Franz Pribul am 15. Dezember 1993 in Nürnberg“ Es geht um Ereignisse 1945: „Vater Franz Pribul sen. war seit 1934 1. Bürgermeister bis 1945. .... Am 16. Mai 45 ist der junge Franz Pribul heimgekehrt, bafuß [sic], Stiefel haben ihm die Russen ausgezogen. Er kam aus Sachsen. Hinterm Schloß ist er durchs Gäßle am Mühlacker, wie die Diebe, am Groh vorbei neben der Mühle gegangen, ½ 11 Uhr nachts ist er angekommen. ...... Tschechische Polizei. Auch der S(sch)idlo, der vor 1938 Polizist war, ist wiedergekommen, er war ein gefürchteter Mann, marschiert herum und gibt so an. Kommt rein – Pribul, kommen sie mir. Zur Brücke, wo ein Schild war über Baujahr und Tragkraft der Brücke. Damals, 1938 nach dem Anschluss, musste der Vater das tschechische Schild mit dem Meißel wegmachen. Jetzt mußte Sohn Franz die deutsche Beschriftung wieder wegmachen, es sind heut noch die Löcher drin. .....“
- Kopie eines Briefes der Sophie Dorothee an einen Kurzka mit Informationen zu manchen Menschen aus dem Gut, dat. November 1948.
- Umschlag mit Texten zu Marie Kulhanek und zur Vertreibung: Kopie eines (wohl in Vertriebenen-Periodikum erschienenen) Textes zur Marie Kulhanek, der ehemaligen „Brems-Wirtin“ in Schweißing (5 einseitig bedruckte Blatt, dazu s-w-Photo der alten Dame), ca. 1995 / Handschr. Erinnerung der K., dat. 1991, 6 doppelseitig beschriebene Blatt.
- Kopie (um 1980) eines Textes „Chronik von Schweissing“ (4°, ca. 55 einseitig bedruckte Blatt), entstanden „um 1949/50 aus Aufzeichnungen des Oberlehrer Zeidler“, ergänzt durch Erinnerungen von Willi Houstalka und Alois Braun.
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