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Jahr: 1944
Bemerkung:
ArtikelNr. 9099

 

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Raubkunst. Auktionskatalog 17. Kunstversteigerungshaus Adolf Weinmüller, Wien 1944.

Altes Kunstgewerbe (u.a. chinesische Porzellane u. Delfter Fayencen). Alte Möbel / Plastik. Gemälde Alter u. Neuer Meister, Graphik. Aus verschiedenem arischen Besitz. Wiener Kunstversteigerungshaus Adolf Weinmüller, Wien. Auktion XVII, Katalog 17. Besichtigung 14., 15., 17., 18. Juli 1944. Versteigerung 19., 20. Juli 1944.

4°, Klammerheftung, 42 Textseiten, Tafeln. Tafeln 3-4, 5-6, 19-20, 25-26 nur partiell erhalten, Tafeln 9-10 u. 11-12 u. 13-14 u. 23-24 fehlen, Seiten 9-10 u. 15-20 u. 27-28 mit herausgeschnittenen Positionen. Fleckig, falzig, Läsuren, Notiz vorne, erste 2 Blatt mit Eckfehlstelle, Textteil teils unaufgeschnitten, sonst gut. Ehedem waren gesamt 31 Tafeln vorhanden. Die fehlenden Tafeln und Tafelteile und Textteile wurden von einem jungen Mann der Illustrationen wegen herausgetrennt und in ein (nicht archiviertes) Heft geklebt.

Das Buch ist ein unheimliches Dokument der deutschen und österreichischen Geschichte! Adolf Weinmüller hatte während der NS-Zeit eifrig gestohlenes oder unrechtmäßig "erworbenes" Gut versteigert. Das Geschäft besteht bis heute: 1958 übernahm Neumeister Weinmüllers Geschäft. Das mittlerweile in München beheimatete Auktionshaus Neumeister ist heute eines der bedeutendsten Unternehmen seiner Art in Deutschland. Pikanterweise interessierte sich N. erst 2009, als eine Geschichte des Hauses in Auftrag gegeben wurde, für die eigene Geschichte - obwohl Auktionskataloge wie der vorliegende von Anfang an das skandalöse Tun Weinmüllers dokumentierten. Seite 3 bringt eine „Besitzerliste“. Jedoch sind in der Liste keine Nachnamen sondern lediglich damals im Deutschen Reich geläufige Vornamen aufgeführt. Unter der Überschrift „Besitzerliste“ steht: „An Stelle der Namen der Besitzer tritt in der Liste ein Deckname“.

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