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Jahr: 1940-1942
Bemerkung:
ArtikelNr. 8795

 

E-Mail

Francoise Supper, Metz Sellestraße 71, 36 Schreiben an Deutschen, 1940-1942

9 Schreiben 1940, 20x 1941, 7x 1942, fast immer Briefe mit Umschlag. Ca. 2x mit ziviler Post gelaufen, sonst immer Feldpost.

Es schreibt die Französin Francoise Supper an den Deutschen Wolfgang W., der teils studiert, teils bei der Wehrmacht dient. Der Mann ist offensichtlich sehr angetan von der Französin, denn auf den Rückseiten der Umschläge vermerkt er, wann ein Brief ankam und wann er ihn beantwortet: Meist schreibt er ihr nur wenige Tage nach Erhalt. Er schreibt in französischer, sie in deutscher Sprache. Teils betitelt sie sich im Absender mit „Franziska“.

Francoise schreibt sehr gutes Deutsch und flirtet frech mit dem Deutschen. 1942 besucht sie ihn für einige Tage in Gilching bei München. Ob die beiden ein körperliches Verhältnis hatten, bleibt unklar. Am Ende scheint Wolfgang das Interesse an Francoise verloren zu haben, denn er bricht den Kontakt ab.

1940: 17.8. bis 31.12.
9.9.1940: „Meine Schwester hat ein kleines Mädelchen, bin ja mal gespannt, wie der Balg genannt wird. Vielleicht Siegelinde oder Germania, so was ganz Arisches! ... Ihre Francoise“.
31.12.1940: „Übrigens sind wir jetzt nicht mehr so allein. Naja so eine kleine Freundschaft hat Coulette und ich mach den Dolmetscher.... In Dijon habe ich sehr nette Menschen kennengelent und zwar einen Fliegermajor .... der mich vielleicht einmal in Metz besuchen kommt! ...“

1941: Januar bis Dezember:
25.1.: „Coulette ist nun wieder für immer in Metz und so machen wir abends die Gegend unsicher. ... Übrigens tanzt man jetzt in Metz, zwar waren wir noch nicht gewesen aber vielleicht gehen wir doch recht bald, auch haben wir uns vorgenommen, meine Frau Mama mitzunehmen, damit sie uns die SS vom Halse hält, wir wollen erst wieder tanzen gehen, wenn diese nicht mehr in Metz sind, vielleicht können wir darüber graue Haare bekommen, denn so schnell verlassen die nicht mehr unser schönes Städtchen. ...“

1942: Januar-Februar, dazu ein Brief im Juli an die Mutter des Deutschen.

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