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Jahr: verkauft
Bemerkung:
ArtikelNr. 8743

 

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Ruth Schaumann. Großes Konvolut von Büchern, Drucken, Tellern, Autographen zur Autorin, ca. 1940-1968

Konvolut von Büchern und Kunstwerken aus dem Nachlass einer Freundin der Schriftstellerin Ruth Schaumann (24.8.1899 – 13.3.1975). Die beiden waren wohl seit ca. 1948 befreundet. Da die meisten Widmungen nicht datiert sind, lässt sich das genaue Schenkungsjahr nicht ermitteln, jedoch sind auch Bücher enthalten, in denen Schaumann ihre Freundin Käthe mit deren Mädchennamen anspricht.
Díe 1899 in Hamburg geborene Offizierstochter verbrachte ihre ersten Lebensjahre und die Jugend in Hagenau im Elsaß, in Uelzen und in Hamburg. 1905 verlor sie ob einer Scharlachkrankheit für immer ihr Gehör. 1917 (in dem Jahr, als ihr Vater als Major (!) bei Verdun fiel) zog sie, begleitet von ihrer alten Erzieherin und mütterlichen Freundin Constanze, nach München und widmete sich seitdem erfolgreich künstlerischer Gestaltung: Sie schuf zahllose Plastiken, Kunstdrucke, malte, entwarf Kirchenfenster, schnitt Scherenschnitte etcpp., dazu schrieb sie Romane und Gedichte. Bereits 1920 erschien ihr erster Gedichtband. 1924 heiratete sie den „Hochland“-Redakteur Friedrich Fuchs, mit dem sie 5 Kinder bekam. Als Friedrich 1948 starb, ernährte Ruth die Familie mit ihrer künstlerischen Arbeit! Sie schrieb, malte, druckte, gestaltete und „stand ihren Mann“. 1975 verstarb sie in München. Ihr erfolgreichstes Buch „Amai“, erschien 1932 und ermöglichte ihr die Errichtung ihres Wohnhauses in der Renatastraße 59a in München.
Ihre Kinder erhielten den Nachnamen „Fuchs“. 1981 verwaltete ihr jüngster Sohn, der Münchner Rechtsanwalt Andreas Fuchs, ihren Nachlass. 1999 sollt eder Nachlass an die „Monaciensia“ übergeben werden.
Ich will betonen, dass der von Schaumann selbst entworfene Umschlag des letzten zu Lebzeiten erschienenen Werkes „Das Arsenal“ äusserst gelungen ist – und sehr modern anmutet.

Bücher partiell fleckig, Umschläge partiell mit Läsuren, staubig, im Ganzen gut erhalten.

Ca. 30 Bücher mit Widmung, gewöhnlich auf Schmutztitel:
- 33 unter einem Hut (Herder 1955, Schmutztitel mit Widmung, dat. 1955).
- Die Ölsiederei (Kerle 1957, Schmutztitel mit religiöser Widmung: „ER ist auferstanden und noch bei Dir... Alleluja... Ruth Schaumann“).
- Der blühende Stab (Kerle 1949, „Tränen binden an diese Welt, Lächeln enthebt....“).
- Die Geächtete (Kerle 1956, 2.Aufl., „mein schöner Baum, vergiß das Danken nicht...“).
- Die singende Wissenschaft (Caritas Vlg., Luzern 1952, „Gott erfreuts, sich lieben lassen, nie genug kann’s sein... S. 24 ....).“
- Elise (EA von „Die Geächtete“, Kerle 1946, „Der Schatten ist kein Schatten, ist ein Licht...“).
- Die Taube (Kerle 1955, „es werden sich im Staube...“).
- Ländliches Gastgeschenk (Kerle 1948, „An der Grenze aller Leiden ... [ruht? unles.] die Gnade wundersam...“).
- Klage und Trost, Gedichte (Kerle 1947, „Enden [?] ist nicht das Ende....“).
- Der Jagdhund (Roland Verlag, Bühl 1949, „Lieb hat am Holz gehangen...“).
- Der Knospengrund, Gedichte (Kösel 1929, Titelei mit (erst 1947 geschriebener?) Widmung, beiliegend Kunstdruck auf Chinapapier, signiert und dat. 1947).
- Ansbacher Nänie (Kerle 1962, 2. Aufl., 3 Ex. mit je gleicher Widmung „Seite 99 letzte Zeile“).
- Amai (Grote 1940, „Es ist lieblich glauben zu dürfen, glauben an das menschliche...“, beiliegend zahlreiche ausgeschnittene Zeitungsartikel zum 60. Geburtstag Schaumanns im August 1959 sowie Artikel von 1981 bis 1999; beiliegend dazu Umschlag mit Drucken und Widmung, dat. 1964.).
- Amai (Kerle 1949, „Die Hauptsache ist: Gehorsam sein, und zu tun, was man soll....“, beiliegend auch hier Zeitungsartikel.).
- Siebenfrauen (Grote 1937, unles. Gedicht).
- Ruth Schaumann Buch (von Rolf Hetsch, Rembrandt Vlg., Berlin o.J. (um 1934), 112 St., Vorderdeckel gelockert, Widmung auf Titelei).
- Gleichnisse zur Heiligen Nacht (Privatdruck o.O. o.J., je mit Signatur, 2x mit Kunstdruck).
- Der Heilige Rosenkranz, nach Zeichnungen (Hirmer o.J., 15 Kunstdrucke im AK-Format, Signatur vorne).
- Die Hochzeit zu Kana (Mathias Grunewald Vlg. 1949, „Einen Faden aus dem Gobelin...“).
- Die Mündigkeit (Christophorus 1950, „Salome ist Ruth Schaumann“).
- Das Passional, Gedichte (Kösel 1950, 6.-8.Tsd. (der EA 1926), Widm. unles.).
- Drei Legenden zur Weihnacht (Ars Sacra 1965, „DER, den Fabian aufgenommen, nahm Fabian auf...“).
- Muntrer Betrug (Rex Vlg., Luzern 1949, Widmung unles.).
- Der Ölzweig (Vlg. Bühler, Baden Baden 1946, „... von der Mutter des Demetrius“).
- Myrtil und Merula (Bühler 1946, Titelei mit Widmung).
- Solamen (Bühler 1946, „Solamen, das heißt Trost ...“).
- Der Engelberg (Kerle 1950, „O Zeug aus Fall...“).
- Das Arsenal (Kerle 1968, das letzte Buch der Autorin, ein stark autobiographisch geprägter Roman – in dem die Hauptfigur indes hören kann! Beiliegend Zeitungsartikel um 1975. „Lieb im Leiden hat allein die MACHT“).

Briefe:
- Maschinenschriftlicher Brief an die Freundin, dat. 23.11.1963 (ein Blatt, sie dankt für die 305 Mark, „... Ich bin nach wie vor tief betroffen von Kennedy’s plötzlichem Tod. Daß er ein menschlicher Mensch war, ist wohl sein höchster Wert. ...“).
- maschschr. Abschrift eines Briefes an die Freundin, dat. 8.7.1941, es geht um den Tod des Bruders.
- AK einer anderen Dreundin an die Freundin, dat. 17.9.1963, gezeigt „das Haus von Ruth Schaumanns Großmutter oder Tante“ (gezeigt Haus Salve Hospes in Braunschweig).

Ca. 9 Bücher ohne Widmung:
- Das Arsenal (Kerle 1968, mit Zeitungsartikeln bis 2005).
- Der Kugelsack (Signum 1999, der posthum veröffentlichte 2. Teil der Roman-Autobiographie).
- Die Karlsbader Hochzeit (Herder 1953).
- Die Uhr (Dreieck Vlg., Baden Baden 1946).
- Der Major (Grote 1950).
- Siebenfrauen (Grote 1950).
- Die Frau des Guten Schächers (Herder 1956).
- Der schwarze König (Matthias Grünewald um 1948).
- Der Krippenweg (Kösel 1932, der Freundin 1990 geschenkt).
- diverse Werbedrucke zu Büchern der Autorin

Ansichtskarten, unsignierte Kunstdrucke, Programme
- 6 Porträts nach Federzeichnungen (8 Blatt, wohl Bruckmann, o.J.).
- 12 Scherenschnitt-Karten (Schwabenverlag Ellwangen um 1950, 9 Karten im AK-Format in Tütchen).
- ca. 10 AK und 3 kleinformatige Kunstdrucke.
- Ruth Shaumann Ausstellung, 1.-30.8.1964 (ein Blatt).


Gedruckte Kunst, mit Signaturen:
- Die Schattenschere 1940, Ruth Schaumann Scherenschnitt Kalender (Schwabenverlag, Ellwangen, komplett mit allen Blättern, Titelblatt stockfleckig, Kanten des Papprückens bestoßen).
- Die Schattenschere 1941, Rith Schaumann Scherenschnitt Kartenkalender (wie vor, komplett, Deckel leicht fleckig).
- Die Kinderostern (25 mit Schreibmaschine vervielfältigte Blatt, enthalten ist ein Gedicht der S., falzig, Läsuren, OHNE Widmung, aber wohl ein Unikat und deshalb hier eingereiht).
- 4 diverse kleine Kunstdrucke, alle signiert.
- 6 gerahmte Drucke, ca. 17x21cm.
- eine gerahmte Scherenschnittzeichnung auf Glas, gesprungen.
- ein gerahmtes Bild auf Spiegelfolie, verso signiert 1956.
- eine gerahmte Handzeichnung.
- plakatgroßer Druck 1947 (80x60, knittrig).
- 8 Drucke 1947 (ca. 30x45cm, farbige Holzschnitte nach religiösen, meist weihnachtlichen Motiven)
- 4 kleinformatige Drucke 1947.


Keramik, Teller, alle mit Abplatzungen:
- große Keramikschale für Obst, Durchm. 26cm, verso Monogramm.
- Obstteller, Durchm. 18cm, verso Monogramm.
- Teller mit Meerjungfrau, Durchm. 19cm, verso „Ruth Schaumann 1939“.


Unikate
- 2 Aquarelle für die Freundin, mit langer Widmung, dat. 1969
- ENTWURF einer Illustration wohl für das Münchner Schmuckgeschäft Thomass, unsigniert (Frau und Mann mit Ehering).


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