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Jahr: |
1811-1818 |
Bemerkung: |
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ArtikelNr. |
7205 |
E-Mail
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Kempten St. Lorenz, Stiftskirche und Pfarrkirche, Akten 1811-1818
Konvolut von ca. 100 Blatt (ca. 70 Blatt 1811-1818 und ca. 30 Blatt um 1699-1733, je 4°), erworben in einem Münchner Trödelgeschäft. Die Akten betreffen teils sicher, teils möglicherweise die Stifts-Administration des Fürststift Kempten.
--------- Ca. 70 Blatt erfasste Ausgaben 1811-1818 der Kirche St. Lorenz. Die Blätter sind oben handschr. nummeriert, hier liegen Nummern zwischen 334 und 656 vor. Alle Blätter oben mit Steuermarke (3 oder 6 Kreuzer). Es signieren für die Stifts-Administration Kempten (im Namen teils der Stifts-, teils der „Pfaar“-Kirche) diverse Männer, so Melchior Lechner, Michael Müller, oft „Pfaar Meßner“ Benedikt Terzell (Trogoll Tergell Terzell?). Aufgenommen sind Ausgaben der Stiftskirche und Pfarrkirche St. Lorenz bzgl. regelmäßig anfallender Arbeiten. Auf jedem Blatt wird für einen gewissen Zeitraum von einem Ausführenden (oft lokale Meister wie z.B. Schneider, Schreiner, Bürstenmacher, Kerzenmacher, Uhrmacher, aber auch Hilfsmessner, Postwirt, Holzlieferant etc. pp.) der Empfang von Bezahlung für eine oder mehrere Tätigkeiten oder Güter schriftlich bestätigt, dazu bestätigen die Kirchenmänner die geleisteten Arbeiten oder Güter.
Blätter betreffen die Tage:
29.9.1811, (bezahlt wird „Kirche reinigen“, „Läuten in der Kreuzwoche“, „Leuten am Fronleichnamstag“, „zwölf Uhr Läuten mit der neunten Glogge“, „das Gloggen zu schmieren jährlich 16 mal“) / 11.9.1815, wie vor geht es um „Kirchen-Dienst-Verrichtungen“, die Melchior Lechner aus dem Stiftungshause bezahlt bekommt / 1.9.1817, auch hier geht es um Kirchensäubern, Glockenläuten etc. / Sept. 1818, ähnlich / 28.12.1812 (ein Meßner-Gehilfe Benedikt Trogoll [?] der Pfarrkirche St.Lorenz bestätigt den Empfang einer Gratifikation für 1810-1811) / 28.12.1812 (dito für 1812) / 28.12.1813 (dito for 1813) / 30.12.1816 (unterzeichnete Quittung für „Besoldung für Besorgung der Leichen Tücher und ..) / 29.12.1817 (dito) / 28.12.1818 (dito) / 2.4.1817 (Liste „Abgegebener Kirchenwein“ Oktober 1816 bis März 1817, den Empfang bescheinigt der Postwirth) / 30.9.1817 (dito 4-9 1817) / 1.4.1818 (dito 10/1817- 3/1818) / 1815 bestätigt Guido Jocham den Empfang von Geld für Waren (so „Oster-Stumben“ uvm. / dito / 24.?.1817 (Benedikt Trogoll (nun Meßner) bestätigt Ausgabe für „Baumöl“ (?) / 1814 bestätigt Guido Jocham den Empfang einer Summe für „Bam Öhl“ (?) / dito / 21.3.1817 (Aloysi Holz (?) bestätigt Geldempfang für Ware) / 28.?.1811, Benedikt Truzoll (Trogoll???) bestätigt Empfang von Kerzen) / 5.12.1812 (dito) / 31.3.1813 Kerzenmacher Michael Rauch bestätigt Verkauf von 38 Kerzen / 29.?.1816 dito / 30.6.1812 Rechnung für „Kirchenwasch“ / 30.6.1813 dito / 30.9.1813 dito / 31.12.1813 dito / 30.6.1814 dito / 30.9.1814 dito / 31.12.1814 dito / 31.5.1815 dito / 30.9.1817 dito / 30.9.1811, Maria Johanna ... bestätigt die Bezahlung für „30 Corporalien und 17 Ballen“ / 13.8.1812 Benedikt T... bestätigt „im Nahmen der Klosterfrauen“ „14 Corporalien und 15 Ballen waschen und pletten zu lassen“ / 1.?.1816 (hier geht es um Stoffe und Farben, Carmisin Roth, weißen Zwirn, Weiße Spitz, Franz Johann Berchtold bestätigt den Empfang von 15 Gulden 28 Kreuzer) / 24.4.1815 (umfangreicher Text, Rechnung über Schneiderarbeiten vom 18.10.1813 zum 23.4.1815 für die „Pfaar S. Lorenz zugehörigen Kirchen“, es geht um Ministrantenkutten, Messgewänder etc., im Ganzen 14 Posten) / 30.9.1813, Kirchennäherin Francisza Templinn (?) bestätigt Empfang von 24 Gulden für Arbeiten / 31.?.1815, Anton Zächenburger unterzeichnet den Empfang von Geld für Dienste / 23.2.1815, Buchbinder Joseph .. erhält 2 Gulden für Bindung eines Missal in Schwarz Leder / 29.8.1814, Mechanicus Johann Georg Heel (?) schreibt selber eine Rechnung / 18.4.1811, Schreiner-Meister Felix Stephan empfängt Bezahlung für Arbeiten, so „Ein Altar mit 3 Gesällen auf gemacht den Ölberg und zur Anbetung des hochwirtigen gut und wieder abgebrochen“ / 29.4.1812, Felix Stephan bestätigt Bezahlung „Zum Carwochen ein Altar mit 3 Gesällen auf gemacht und wieder abgebrochen“ / 2.9.1814, dito / 28.3.1815, „den 22. März den Ölberg und Heilig Grab aufgemacht und wider abgebrochen, mit 5 Mann“ / 30.9.1811, Rechnung über Bürstenmacherarbeit / 16.8.1818, dito / 14.12.1810, der „Kiefer Meister im Stift“ erhält Bezahlung für Kieferarbeit / 6.2.1812 ? / 20.5.1814 ? / 1816 ? / 1818, irgendetwas hingebunden / 30.9.1812, diverse Dinge gebunden / 14.4.1814, Arbeiten in „Sakristey und vor dem Posament“, Palmzweige etc. / 21.3.1815, Palmzweige / 17.6.1811, Zimmermannsarbeiten / 29.5.1812, dito / 18.6.1813, dito / 8.6.1817, ? / 24.5.1818, Arbeiten für Fronleichnamsfest in Neustadt / 18.?.1813, Flaschner Anton Reinisch erhält Geld / 30.7.?., Seyler Joseph Fischer erhält Geld / May 1811, der Seyler erhält Geld für „Uhrseil“ / 6.7.1811, Seylermeister Joseph Zipfer erhält Geld für „Glogenseül“ bzgl. Neystadt Kempten / Juli 1814, Seiler Fischer erhält Geld für Kirchseil / 5.6.1811, Hofuhrenmacher Aloysius Köbler [?] erhält Geld („Für die Kirchenuhr Arbeit gemacht: Das hintere Schlagwerk verlegt und eine Steuer ... eingemacht samt ....“) / 31.12.1813, Uhrmachermeister Köble erhält Geld fürs Schmieren der Uhr / 31.12.1817, Uhrmachermeister Köble erhält Geld („Zu den Kirchen Uhr ein zu schmieren hab ich gekauft für die Monate September October November December 1817 4 Pfund Laun-Oehl à das Pfund 48 Kreuzer, macht a summa 3 Gulden 12 Kreuzer“) / 30.6.1818, dito / 30.9.1818, dito / 8.3.1813, doppelseitig beschriebene Aufstellung „Rechnung des Verdienstes an Schmiedarbeit beym Jungsthof [??] St. Lorenz“, es geht um Arbeiten an zahlreiche Kreuzbibeln, die der ...schmied Matthias Miller in Rechnung stellt, lok. Neustadt Kempten / 31.12.1816, dito aber nur ein Blatt / 30.12.1813, Schreinermeister Boldtengraf erhält Geld für Todten..., gemacht für den Gottesacker Neustadt Kempten / 23.4.1815, 2 Klafter Holz geliefert / 18.4.1817 dito / 19.1.1818, dito / 16.11.1815, Futterlieferung / 11.10.1816, ein Holzhacker erhält Geld von der Pfaarkirche St. Lorenz /
---- Ca. 30 Blatt Wirtschaftsakten 1699-1733, wohl Gotteshaus Seeshaupt. Die Blätter sind oben handschr. nummeriert, es kommen jedoch manche Zahlen doppelt vor. Vorhanden sind ca. die Nummern 750-769. Aufgeführt sind divese wirtschaftliche Aktionen, die Texte sind schwer lesbar. Teils scheint es sich um Einnahmen und Ausgaben zu handeln, teils sind indes Menschen und deren Rechtsgeschäfte erwähnt. Dass die Akten den Stift Kempten betreffen, ist nicht eindeutig klar. Erwähnt ist mehrmals ein Ort „Seshaubt“ und auch das dortige „Gottshaus“ sowie ein Pfarrer. Datierte Dokumente bringen die Jahreszahlen 1699, 1705, 1733, 1717. Z.B.: Blatt 750: „Einnamb an ... Von denen ... Kriegs ... capitalis. Mit .. 1696 .. Rechnungs stolls 500 xx copiert..“ Blatt 752: „Caspar ...sperger von Sesshaupt und gerthraud, dessen Eheweib, haben einige 30 Fl capital übernommen, welche ... Vorsteher Simon Manntsperger ... gehebt“. Es geht auch um „Kirchenornath“, „Hofzollamt“ in München.
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