Vivarium
> Militaria
> 1800-1870
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Jahr: |
1806 |
Bemerkung: |
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ArtikelNr. |
5811 |
E-Mail
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Pensions-Buch 1806 für den Invaliden Schultze, Quartiermeister 10. kurhannoversches Kav.-Rgt.
Pensions-Buch, 8°, kartoniert, 8 bedruckte Blatt, stark berieben, fleckig, Eselsohren, wenige minimale Wurmgänge, sonst gut. 2 der 8 Blatt wurden handschriftlich beschrieben.
Das Stück wurde 2011 bei ebay ersteigert. Es handelt sich um ein Büchlein, in das der pensionsberechtige ausgemusterter Soldat Hinrich Schultze die erhaltenen Pensionszahlungen verzeichnete. Aus weiteren Dokumenten zu Schultze, welche damals gleichzeitig vom selben Verkäufer bei ebay versteigert wurden, liessen sich zusätzliche Informationen zum ehemaligen Eigner des Buches eruieren: Demnach lebte S. von 1761 bis 1825 und diente von 1784 bis 1806 im 10. kurhannoverschen Kavallerieregiment. Die Seite aus dem damals ebenso versteigerten „Regimentsbuch“ (in dem handschriftlich alle Offiziere der Einheit mit biographischen Zusatzinformationen verzeichnet sind), die Schultze aufführt, war glücklicherweise bei ebay als jpg dargestellt. Ein vergrösserter Ausdruck der Schultze-Textzeile liegt dem Artikel bei.
Vorliegende Quelle führt die von Oktober 1806 bis Juni 1807 ausbezahlten Summen auf. Auf dem Einband steht „Nro. 182 / 87, Invalide Quartiermeister Hinrich Schultze“. Blatt 1 erwähnt recte dazu noch den Wohnort des S., nämlich „Backede [heute Bakede] Amts Lauenau“ in der „Receptur zu Hannover“. Verso steht ein teils gedruckter, teils am 8.11.1806 handschriftlich ausgefüllter kleiner Text zu S., welcher erwähnt, daß er rückwirkend zum 13.10.1806 „mit einer monatlichen Pension von Drey Rthlr ... begnadigt...“ wurde, attestiert von H. Westrumb von der „königl. Churfürstl. Hospital-Casse“. Es folgt ein beidseitig bedrucktes Blatt “Avertissement”, welches die juristische Vorgehensweise des Zahlungsempfangs u.a. erläutert, gedruckt datiert auf den 28.11.1769. Danach ein teils bedrucktes, teils ausgefülltes Blatt. Demnach bezog S. 1806 seine Gelder in Hannover, 1807 in Hameln. Weshalb ab Juli 1807 keine Pensionszahlungen mehr verzeichnet sind, ist nicht bekannt.
Das Büchlein wurde nach 1769 und vor 1800 hergestellt, denn alle vorgedruckten Jahreszahlen datieren auf das 18. Jahrhundert (17xx).
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