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> 1872-1913
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Jahr: |
um 1910 |
Bemerkung: |
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ArtikelNr. |
5363 |
E-Mail
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28 handschriftliche farbige Uniformtafeln-Doppelseiten um 1910. 400 Felder. Preußisches Heer
28 handschriftliche Uniformtafeln auf kariertem Papier, je quer 4°, recte Uniformtafeln, verso Betitelung der einzelnen Felder, oben teils nummeriert. Die Umrisse wurden mit Bleistift vorgezeichnet und kunstvoll mit Farbe ausgemalt. Dazu eine handgezeichnete Tafel auf Postkarte. Im Ganzen ca. 400 kleine Uniformfelder.
Berieben, teils fleckig und falzig, teils Randläsuren, sonst guter Zustand.
Angelegt hat die Tafeln wohl um 1910 der 1894 geborene Wilhelm Müller aus Neuruppin – oder mit geringerer Wahrscheinlichkeit dessen Bruder Fritz. Gezeichnet sind Uniformen, Helme, Mützen, Kragen- und Mützenspiegel, Litzen, Ärmelabzeichen uvm., wobei die Arbeit sehr genau ausgeführt wurde. Vielleicht waren die Blätter als Vorlage für ein Buch gedacht, vielleicht wurden sie für die Bemalung von Zinnfiguren benötigt. Möglich ist auch, das Müller ein Zigarettenbilderalbum als Vorlage benutzt und abgezeichnet hat.
Akribisch genau hat der Autor wohl alle preussischen Truppenteile nach Armeekorps getrennt aufgeführt. Die Rückseiten der Blätter enthalten jeweils Beschreibungen der einzelnen Bildfelder.
Blatt 1 enthält die Garde, Blatt 2 Standarten und Garde, 3 Uniformen hoher Offiziere, dann folgen die Einheiten der einzelnen Armeekorps.
Die beiliegende Postkarte (ca. 10x14cm, einseitig bemalt, randfleckig, sonst gut) zeigt eine feldgraue Uniform des IR 24, oben EK2 und Österreichische Tapferkeitsmedaille. Unten steht: „Wilhelm Müller, Neuruppin, Brückenkopf von Toboli“.
Willi Müller diente ab 1915 als Telefonist an der Ostfront (indes nicht beim Neuruppiner IR 24), sein Feldpostnachlass ist hier gezeigt.
Bruder Fritz Müller diente 1914 beim 1. oder 2. Garde-Feldartillerie-Regiment, er geriet im Dezember des Jahres in französische Kriegsgefangenschaft. Einige seiner aus der Gefangenschaft verschickten Briefe sind hier gezeigt.
Die Stücke fanden sich in dem Photo- und Dokumentennachlaß einer Familie aus Neuruppin, der um 2006 bei Ebay ersteigert wurde. Willi und Fritz Müller waren die Söhne des Gastwirts Wilhelm Müller aus Neuruppin, welcher das 1892 gegründete „Gasthaus zur Prignitz“ (später Schäfer-Müller) betrieb.
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