Vivarium
> Handgeschriebene Buecher
> Diverse
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Jahr: |
1885-1922 |
Bemerkung: |
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ArtikelNr. |
5219 |
E-Mail
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Finanz-Aufzeichnungsbuch des Hugo Auvera, 1885-1922. Hutschenreuther
Aufzeichnungsbuch aus dem Nachlass der Dora Auvera, Tochter des Hutschenreuther-Teilhabers Hugo Auvera. Das Buch scheint von Hugo selbst beschrieben, enthalten sind zumeist jährliche Vermögensaufstellungen verschiedener Familienangehöriger.
Kl.8°, Leinwandeinband, ca. 100 karierte Blatt. Rücken einseitig vom Block getrennt (an Kante zum Vorderdeckel), berieben, letzte Lage lose, sonst guter Zustand. Das Buch ist komplett beschrieben.
Ein Besitzervermerk findet sich nicht, jedoch wird Philipp Auvera (Hugos Vater) einmal als „Papa“ betitelt, was einen direkten Hinweis auf Hugo als Urheber des Büchleins darstellt. Enthalten sind Einträge von 1885 bis 1922, zumeist von 1885 bis 1900.
Die spannende Quelle berichtet detailliert von den Vermögensverhältnissen der fränkischen Unternehmerfamilie Auvera. Die Lektüre ist ob der Teilhaberschaft der Familie am Porzellanwerk Hutschenreuther äusserst interessant.
Kurios die Wild-Abschußliste des Hugo. Aus ihr geht hervor, daß der Unternehmer gar im Areal der Porzellanmanufaktur Hutschenreuther auf Vögel schoss.
Enthalten sind:
- „Schuß-Liste“ (1 Seite, zählt geschossenes Wild wohl um Hohenberg a.d. Eger auf, z.B. „2. July [1885] Hasennest, 2 Häher“, “8. July, in der Fabrik, 1 Krähe”, “20. July, Schwarze Born, 2 Feldhühner”, 17.III. [1886] Fabrik.. [unles.] 2 Raben“).
- Preisliste für Öfen (u.a. „Reichskasernenöfen v. Aug. Eichhorn i. Offenbach“), Adressen von Herstellern und Firmen (3 St.).
- diverse Notizen (ca. 2 Seiten).
- Auflistung von privaten Ausgaben (u.a. „zum Frühstück“ im Oktober, „Unterhaltskosten 2 Paar Pferde“, „Mittagstisch“) (ca. 3 St.).
- Ausgaben November und Oktober 1885 (2 St.).
- Zahlungen an Philipp Auvera, 1886-1896 (1 St.).
Es folgen buchhalterische Angaben zu Einzelpersonen. Erfasst sind Zahlungen und Belastungen, wobei Lappalien wie Ausgaben für Weihnachtskarten ebenso vermerkt sind wie bedeutende Zinszahlungen.
Anhand der Auflistung lassen sich die Vermögensverhältnisse wohl der Erbengemeinschaft Philipp Auvera schön nachvollziehen. Wahrscheinlich sind auch Kreditgeber und Kreditnehmer sowie die jeweiligen jährlichen Abzahlungen aufgeführt.
- Philipp Auvera, München, 1886-1895, ca. 20 Seiten.
- Ph. Auveras Erben, Hohenberg, 1896, 2 Seiten.
- Balduin Haag, Hohenberg Eger, 1897, ca. 2 Seiten. Hier eine Auflistung bzgl. „Richard Kauer, Porzellanmaler Hohenberg“.
- Carl Auvera (“Fabrikbesitzer” heisst es ab 1904), Arzberg, 1889-1917, ca. 24 Seiten.
- Bertha Stiebling („Frau Direktor“), Soltau 1895-1917, ca. 18 Seiten.
- Antonie Auvera, München 1891.
- Johanna Imhof, München, 1896-1901, ca. 7 Seiten.
- Heinrich Imhof, München, 1901, ca. 2 Seiten.
- Edm Bunge, München, 1901-1922, ca. 12 Seiten.
- Hermann Auvera, Denver, Colorado USA, 1896-1911, ca. 6 Seiten.
- Hans Haan, Tübingen, 1902, ca. 2 Seiten.
- Friedrich Sperling, Kiel, 1905-1916, ca. 6 Seiten.
Ganz hinten eine wohl um 1914 angelegte Aufzählung aller Mitgliedschaften des Hugo:
„Mitglied: des Hohenberger Turn-Vereins, Gesangs-Vereins, Feuerwehr, Veteranen-Vereins, christl. Fortbildungs-Vereins, nationaliberalen Vereins Hof, historischen Vereins für Oberfranken Bayreuth, oberfränkischen Schützenbundes, landwirtschaftl. Vereins in Bayern, Bezirksfischerei-Vereins Rehau, Geschworenen-Vereins für Oberfranken, Corpsphilistischen Verbandes Bayreuth, Vereins zur Pflege und Unterstützung im Felde verw.u.erkrankt. Krieger“.
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