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Jahr: 1939
Bemerkung:
ArtikelNr. 5025

 

E-Mail

Feldpost Matrose Josef Ridder, 1939, 2 Marine-Lehr-Abteilung

Konvolut von Feldpostbriefen aus einem Nachlass. Die Stücke sandte ein aus Hamburg stammender Matrose an eine junge Frau aus München. Gesamt 7 Feldpostbriefe (1x einseitig, sonst mehrseitig, 1x mit Umschlag), dazu ein Photo à ca. 7x10cm. Zustand: Berieben, der letzte Brief in 3 Teile zerrissen, sonst gut.

Josef und Gudrun hatten sich wohl in Hamburg kennengelernt. Aus den Briefen wird deutlich, daß er sich (erfolglos) Hoffnung auf eine Vertiefung der Beziehung machte.

Das Bild wurde am 15.1.1938 vom Photographen Stapelfeld an unbekanntem Orte aufgenommen, es zeigt den Matrosen in Ausgehuniform.

1939 ist Josef stationiert in Wesermünde, seine Truppe ist im Oktober die „2. M.L.A.“ (Marine Lehr Abteilung), Anfang November die „Aufstellungsabteilung 1 K.M.D.1“.

Die Briefe wurden geschrieben in Glückstadt, Neuenbrook, Wesermünde und Bremen.

Zitate:
22.10.1939: „... Na hören Sie mal, 20 Jahre ist doch kein Alter. Es ist doch jetzt die schönste Zeit im Leben. Nur schade, daß wir jetzt in einer so schweren Zeit leben. Aber ich bin der Ansicht, daß wir stolz darauf sein können, jetzt mitzumachen und alles mitzuerleben. Das, was uns ja jetzt geboten wird, hat bestimmt noch keine Gneration miterleben dürfen. Jetzt können wir es zeigen, ob wir es wert sind zu leben und Deutsche zu sein. .... Was bis jetzt geleistet wurde, kann sich bestimmt mit den Leistungen des Weltkrieges Seite an Seite stellen. Man braucht doch nur an die Erfolge des U-Bootes in Scapa Flow zu denken. ...“
31.10.1939: „... Vor allen Dingen aber wissen wir jetzt, daß es für uns noch los geht und daß wir auch noch ran kommen. ... Wir müssen uns alle ja noch richtig einarbeiten. Was los ist, und welches Schiff oder dergl. es ist, kann ich Dir ja nicht schreiben. ...“
20.11.1939: „... Sag mal was macht Ihr in München für Sachen? Hoffentlich wird die Sache mit dem Bürgerbräu-Keller bald aufgeklärt. Na, wenn das schief gegangen wäre! Ich möchte es nicht erlebt haben. Ich glaube, da wäre ‘Herrmann’ nicht mehr zu halten gewesen. Ein Glück, daß es so noch abgelaufen ist. ...“

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