Vivarium
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> 1914-1918
> Feldpost
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Jahr: |
1916 |
Bemerkung: |
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ArtikelNr. |
4958 |
E-Mail
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Ouvrage de Thiaumont, 20. bay. IR, Leutnant Kuhn, gef. 8.6.1916: Drastische Todesnachricht
Aufklappbarer Feldpostbrief auf Vordruck, gestempelt 8.8.1916, gelaufen von Kempten nach München. Berieben, falzig und fleckig, sonst guter Zustand.
Es schreibt Leutnant der Reserve Kummer aus dem Vereinslazarett in Kempten an einen Karl Kuhn („Verlag und Kunstdruck“) in München:
„Soeben erhielt ich von Gft. Lingg 6/20 [6. Kompanie, bayerisches Infanterieregiment 20] einen Brief, worin er mir folgendes mitteilte: Vom Zug Kuhn kamen am 8.6.16 lediglich 2 Gefreite (Lingg u. Hart) u. noch 4 Mann zurück, alles andere war tot. Ihr Sohn fiel beim Vorgehen gegen das F.Werk [J-Werk?] bei Thiaumont-Ferme, er war 4m von dem J.Werk entfernt. Lingg und Gast gingen mit ihren 4 Leuten nach dem mißglückten Sturm wieder in ihre Ausgangsgräben zurück. ½ Stunden später holten sie die Sachen Ihres Sohnes. Walter u. Uffz. Epp lagen beisammen in einem großen Granattrichter. Uhr hatten sie bei Walter keine gefunden, auch wenig Schreibzeug, meist waren es Befehle, die Walter bei sich hatte und ein Packet Leuchtkugel (Signalraketen). Die Leuchtpatronen waren in der Tasche alle losgegangen u. hatten die Tasche u. ein Stück der Uniform noch mitverbrannt. Es kann sein, daß eben auf diese Weise Schriftstücke, die Walter sonst noch bei sich hatte, zugrunde gegangen sind, Lingg und Gast haben alles, was sie bei Walter vorgefunden hatten, dem Komp. Feldwebel Fahrenschon abgeliefert. Die Franzosen sind nie an diesen Platz gekommen, wo Walter gefallen und beerdigt ist. ....“
Es handelt sich hier um Leutnant Walter Kuhn, welcher heute in einem Kameradengrab im Soldatenfriedhof Hautecourt-les-Broville liegt, zusammen mit ca. 1500 anderen Kameraden.
1916 starben 112 deutsche Männer mit Nachnamen „Kuhn“ an den Fronten des Weltkrieges!!
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