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Jahr: |
1910-1940 |
Bemerkung: |
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ArtikelNr. |
4903 |
E-Mail
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Ca. 110 Glasnegative und Dokumente von Bildhauer Himmelstoss, ca. 1910 bis 1940.
Konvolut von Glasnegativen aus dem Nachlass des Bildhauers Karl Himmelstoss. Gezeigt sind Plastiken, ein Tresor, Modelle von Kunstwerken, Grabdenkmäler, Kriegerdenkmäler, private Szenen, Landschafts- und Architekturbilder.
Karl Himmelstoß (1878-1967) stammte aus Breslau, er studierte in Berlin bei den Professoren Manzel und Haverkamp. Etliche Jahre lebte er in Selb und war dort für Philipp Rosenthal und auch die Porzellanmanufaktur Berlin tätig. Nach 1918 scheint er sich mehr auf großformatige Plastiken verlegt zu haben. Er schuf zahlreiche Kriegerdenkmäler, Grab- und Architektur-Plastiken. Seit ca. 1925 lebte der Künstler mit Frau und Kindern in München Pasing.
Zustand: Staubig, Negative berieben und partiell fleckig, Schachteln partiell mit Läsuren, sonst gut, wenn nicht unten anders angegeben. Die unten gezeigten jpgs sind von mangelhafter Qualität.
In den Deckeln der meisten Schachteln finden sich handschriftliche Verzeichnisse von Bildern, die jedoch zumeist durchgestrichen wurden und, auch ob der schwer lesbaren Handschrift des Künstlers, schwer zuzuordnen sind. Wahrscheinlich wurden die Negative zu unbekanntem späterem Zeitpunkte neu in den Schachteln geordnet und so die alte Zuordnung aufgehoben.
Enthalten sind Bilder von Modellen von Plastiken, Sepulchraldenkmälern, Statuetten u.ä., dazu einige private Aufnahmen und einige gelungene Landschafts- und Architekturbilder (die wohl um 1910 bei Breslau gemacht wurden). Der Großteil der Negative entstand in den 1920er- und 1930er-Jahren.
Gut dokumentiert ist das Kriegdenkmal in Gauting bei München mit Bildern des Entwurfes sowie des realen Denkmals.
13x18cm, ca. 60 Negative:
- Schachtel „Perorto … Perutz“. 8 Glasnegative, gezeigt sind die Kinder und die Gattin des Künstlers, um 1920 (Schachtel leicht defekt, einige Negative mit Bruchstellen an den Rändern, sonst gut).
- Schachtel „Flavachrom … Eisenberger”. Ca. 14 Negative, gezeigt eine Statuette auf Tresor (5x, Entwurf von Architekt Schmidt aus Augsburg) und diverse Modelle bzw. vollendete Plastiken wie u.a. Putto, Adler mit Hakenkreuz, alter Mann, Mönch (im Schachteldeckel innen mit Bleistift geschrieben eine (durchgestrichene) Aufstellung zu Negativen, ob es sich um die enthaltenen Negative handelt, ist unklar; falls dem so ist, entstanden die Entwürfe für einen Hersteller in Selb).
- Schachtel „Orthochrom Momentplatte“. 10 Negative. Gezeigt ua. 5x Entwurf für ein Kriegdenkmal, 2x Entwurf für Denkmal mit Adler und Hakenkreuz.
- Schachtel „Extra-Rapid ... Eisenberger”. 15 Negative. Gezeigt 1x Portrait des Künstlers im Atelier, diverse Entwürfe wie Grabdenkmäler, Frauenstatuette, Plastik „Gem. Bauverein e.V., Selb 1927“, Schmucktafeln, Bild der Familiengruft einer Familie Schmitt, mit Himmelstoss-Plastiken (wie oben findet sich auch hier im inneren Schachteldeckel ein durchgestrichenes handschriftliches Verzeichnis der Negative; im Verzeichnis ist auch vermerkt „Atelieraufnahme in ... München“).
- Schachtel „Extrarapid-Platten ... Agfa“. 16 Negative. Gezeigt Entwürfe, 4x Kriegerdenkmal Gauting, Grabdenkmal, Jesus am Kreuz, Kriegerdenkmäler, Biedermeier-Mann, Putten (auch hier ein handschr. Verzeichnis, nicht durchgestrichen jedoch nur 4 Posten umfassend, erwähnt wird das Grabmal Schmitt).
9x13cm, ca. 50 Negative:
- Schachtel „Extra-Rapid ... Eisenberger”. 12 Negative. Gezeigt Entwürfe (5x Kriegerdenkmäler, Jesus, Frauenstatuette, Putto, Wappentafel „1927“) und 2x ein Grabstein Hegnauer (handschr. Aufstellung unleserlich ausser „Eltern Grab“ und „Architektur“).
- namenlose Schachtel 1. 9 Negative. Gezeigt Entwürfe (Brunnen, Grabdenkmäler), Grabstein Fürbacher (1930), Schmuckteller oder Aschenbecher 1942 (die nur teils durchgestr. Aufstellung vermerkt u.a. „Revolutionsdenkmal Ostfriedhof“, „Enthüllungsfeier Gauting“, „Grab Hegnauer“, „Bismarckdenkmal“).
- Namenlose Schachtel 2. Entwürfe. 17 Negative. Gezeigt Entwürfe (Plastik Windhund, Spielzeugschaf, Jesus, Grabplatte), Grabmal Behounek (1936), ländliche Szenen um 1900 (See, Bauernhof, Dorf, Ort mit Burg), evtl. Wallfahrtskapelle Maria Eich, Baum, 2x Kriegerdenkmal Gauting (durchgestrichene Aufstellung im Deckel und in Schachtel unten).
- Schachtel „Extrarapid-Platten ... Agfa“. 12 Negative. Gezeigt Entwürfe von Kriegerdenkmälern, Grabdenkmälern, Statuetten und Brunnen (die handschr. Aufstellung vermerkt private Motive).
Dokumente:
- Das Kunstgewerbe. Illustrierte Monatshefte für das moderne Kunstgewerbe. Hrsgg. von Verband Deutscher Glas-, Porzellan- u- Luxuswarenhersteller, Vlg. Schröder, 1. Jahrgang Heft 1 (1912, 20 Seiten, s-w-Abb., enthält einen 5seitigen Artikel „Porzellan-Plastiken auf der Bayerischen Gewerbeschau München 1912“ mit 3 Bildern von Himmelstoss-Plastiken; etwas stockfleckig, sonst gut).
- S-w-Abzug auf dünnem Photopapier à 11x15cm, gezeigt eine Enten-Bronze. Verso heisst es: „1909 Berliner Kunst-Ausstellung, 1910 Münchner Glaspalast dort in ... [unles.] Höhe 40cm, 175 M“.
- S-w-Abzug 9x11cm, gezeigt Bronze einer Ente, verso beschrieben mit Grußbotschaft.wohl an den Sohn des Himmelstoss, um 1940.
- Bleistiftskizze 20x17cm, gezeigt Denkmalsentwurf.
- Bleistiftskizze 6x11cm, gezeigt Denkmalsentwurf.
- Bleistiftskizze Burg, 11x17cm.
- Skizze laufende Jagdhunde, 5x15cm.
- Zeitungsausschnitt aus „Der Würmtalbote“ um 1935 mit Bild „Der Kampfflieger, nach einer Plastik des Bildhauers Karl Himmelstoß, Obermenzing“.
- Zeitungsausschnitt aus „Der Würmtalbote“ um 1935, mit Artikel „Der Bildhauer Himmelstoß“. Aus dem Artikel geht hervor, daß eines der obigen Entwurfsbilder ein Adlerdenkmal für eine Infanteriekaserne zeigt, ein anderes einen Arbeiter, der damals den Giebel eines Genossenschaftshauses in Oberfranken zierte.
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