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Jahr: 1855-1863
Bemerkung:
ArtikelNr. 4897

 

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Hammermühle Schneider in Gauting. Manualakt mit Karten, 1855-1863

Manualakt aus dem ehemaligen Bestand der Papierfabrik Julius Haerlin in Gauting.
4°, kartoniert, eingebunden 14 Textseiten (mit einem montierten Ausschnitt aus einer topographischen Karte) und einer farbigen handgezeichneten Landkarte und einem Nivellementsplan und einem losen beiliegenden Blatt. Berieben, partiell stockfleckig, sonst guter Zustand.

Auf dem Einband steht: „Manualakt des Herrn Joseph Schneider, Hammerschmied, Besitzer zu Gauting, [in differenter Handschrift:] durch Kauf am 8. Mai 1873 in den Besitz der Herren Diez & Beck übergegangen. Betreff: Die Errichtung eines Aichpfahles bei der Hammerschmiede zu Gauting.“

Der Akt enthält folgende Texte:
1. „Protocoll, die Nivellierung der Höhenmaaße betr.“, vom 25.10.1855.
2. „Protocoll, die Setzung des Aichpfahls betr.“, vom 24.5.1856.
3. „Urkunde über die Aichpfahlsetzung“, vom 12.4.1863.

Text 1, der in Abschrift enthalten ist, erzählt von einem Treffen, an dem „der kgl. Landgerichtsassessor Schenk, der kgl. Bezirksingenieur Freiherr von Pechmann“, „Rechtspraktikant Schettler“ sowie Schneider, der Mühlenbesitzer „Gugumoos“ (Besitzer der Mühle nördlich der Schmiede), Rotgerbermeister Thomas Wenner und Gemeindepfleger Bartholomäus Zacherl teilnahmen: „Man begab sich heute hieher, um Augenschein und Herstellung des Höhenmaaßes im Betreffe des Masserwerkes des Hammerschmiedebesitzers Schneider von Gauting vorzunehmen. Es wird genau erläutert, wo und wie der Eichpfahl errichtet werden soll (3 Seiten).

Text 2 liegt ebenso in Abschrift vor. Anwesend waren Landgerichtsassessor Schenk, ein „Regr.“ Heller, v. Pechmann, Wörsching und Schneider. Es wird dargestellt, wie bei der Aufstellung vorgegangen wurde (Aushebung der Grube, Einsetzung von „Kreuz nebst Säule“, Überdachung mit Kupferblech, Mauerung der Grube, Gravierung der Kupferplatte). Die Garvierung übernahm Georg Wörsching (4 Seiten).

Text 3 (eine offizielle Abschrift wohl mit Autograph des Pechmann) bringt die lange Urkunde (13 Seiten). Die Urkunde mit den beiden Karten (Ausschnitt aus einer Katasterkarte, hier „Steuerblatt“ genannt, sowie „Situationsplan“) und dem Höhenplan ist wichtigster Bestandteil dea Aktes.
Im Text heisst es: „... Der Aichpfahl .... steht am rechtseitigen Ufer der Würm, oberhalb der über dieselbe führenden Brücke“.
Teil 1 behandelt die bauliche Beschaffenheit des Pfahls,
Teil 2 ist eine „Beschreibung der Wasserwerke und Verrichtungen, welche auf den Ablauf des Wassers Einfluß üben“. Hier werden die Mühle mit allen Nebengebäuden und Wasserrad genau erläutert, dazu sind die 4 Fixpunkte dargestellt, die zur Errichtung des Pfahls verwendet wurden.
Punkt 3 bringt Höhenbestimmungen von 17 ausgewählten Punkten.
Dazu der Kartenausschnitt à 10x12cm und der „Situations-Plan“ (40x14cm, Skizzenpapier montiert auf kartonstarkes Blatt, von Hand gezeichnet, koloriert und beschrieben) und der „Nivellementsplan“ (20x34cm, von Hand geschrieben auf eine Seite).

Beiliegend eine handgeschriebene Rechnung des Münchener Amtsschreibers Joseph Weiss, datiert auf den 24.11.1863, in der dieser die Begleichung der Anfertigung der Abschriften und Pläne einfordert.

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