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Jahr: |
1904-1918 |
Bemerkung: |
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ArtikelNr. |
4702 |
E-Mail
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Konvolut Feldbäckerei und Munitionskolonne. Feldpost, Photo, Militärpaß, 1904-1918
Konvolut aus dem Nachlaß des Friedrich Heinrich Christoph Alvermann (geboren 21.2.1884 in Munster). A. war Bäckermeister und betrieb nach 1918 in Hermannsburg bei Celle eine Bäckerei nebst Cafébetrieb.
1. Militärpaß (8°, kartoniert, 12 und 20 und zusätzliche unpaginierte Seiten, teils handschr. ausgefüllt, zahlreiche Stempel, etwas berieben, sonst gut). Der Paß wurde als Zweitschrift im Jahre 1917 ausgestellt. A. hatte am 13.10.1904 als „2jährig Freiwilliger“ in der 5. Batterie des Feldartillerie Regiments 10 seinen Militärdienst angetreten. 1906 beurlaubte man ihn zur Reserve. Unter „besondere militärische Ausbildung“ heisst es im Paß: „als Richtkanonier der fahrenden Artl. u. mit dem Revolver 83 sowie im Signaldienst mit Winkerflaggen“. 1905 erwarb er das „Richtabzeichen“. Am 5.8.1914 wurde er als Gefreiter zur Reserve Fuhrpark Kolonne 75, welche zur Hannoverschen Train Ersatz Abteilung 10 gehörte, eingezogen. Dieser Truppe gehörte er bis zum 24.11.1916 an, als man ihn zur Reserve Bäckerei Kolonne 28 versetzte. Am 3.6.1917 kam er denn zur Munitions Kolonne der Feldartillerie Ersatz Abteilung 10, im Dezember des Jahres zur 7. Abteilung der Munitions Kolonne 10. Hier verblieb er bis zur Demobilmachung im Dezember 1918. Der hintere Einbanddeckel enthält einen montierten Zettel, welcher die bei Entlassung „mitgegebene Bekleidung“ auflistet. Beiliegend 2 Zettel, welche die mitgemachten Gefechte stichpunktartig aufzählen. Demnach diente A. von Herbst 1914 bis Ende 1917 an der Ostfront und später im Westen.
2. S-w-Abzug à 9x14cm auf Postkarten-Photopapier (berieben und fleckig, sonst guter Zustand). Das Stück wurde am 3.3.1917 von der Front im Osten nach Lüneburg verschickt, mit Stempel „Res.Bäck.Kol.28“. Gezeigt sind einige Angehörige der Feldbäckerei Kolonne 28 beim Wasserholen in verschneiter Umgebung. A. schreibt: „Sende Euch einen Gruß nach von meiner Weihnachtsbeschäftigung. Es dauert ziemlich lange, bis solche Kerten [?] fertig werden....“
3. Feldpost. Feldpostkarte von Hannover nach Munsterlager (gelaufen 27.7.1917); Feldpostkarte von der Front („Reserve Fuhrparkkol. 75, Kais. Deutsche Südarmee“) nach Munsterlager, gelaufen am 23.6.1915, kurioserweise mit Feldpoststempel der einer Bayerischen Reserve Kolonne; Feldpostkarte mit s-w-Propagandaabbildung („Er zählt die Häupter seiner Lieben Und sieh’ es sind statt sechse ‚Sieben’“), gelaufen am 30.8.1914 von Hannover nach Munster-Lager; Feldpostbrief, gelaufen am 22.5.1918, A. dient bei der leichten Munitionskolonne 972, er schreibt: „... Die ganze Zeit, welche ich jetzt in Frankreich zugebracht hab, hat mir herzlich schlecht gefallen. Schlecht in Bezug auf den Krieg, ebenfalls aufs Wetter. Rußland ist in jeder Weise vorzuziehen. Sogar mit dem Quartier. Läuse gibt es hier wohl noch mehr als drüben....“
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