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hilfskreuzerthor.jpg

Jahr: um 1975
Bemerkung:
ArtikelNr. 4493

 

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Privatdruck Heinz Tischer, ca. 1975: Fotobuch zur letzten Kaperfahrt des Hilfskreuzers Thor, 1942.

Privatdruck in Kopie, quer 8°, kartoniert, unpag. (ca. 150 Seiten), ca. 300 s-w-Abb. Berieben, Seiten im ersten Drittel teils gelockert und vereinzelt lose (schlechte Bindung), sonst gut. Jedes Blatt ist einseitig bedruckt, überwiegend mit Bildern und Erläuterungen zu denselben. Vervielfältigt wurde das Buch durch simple Fotokopien.

Dokumentiert ist hier die 2. Reise der „Thor“, welche am 30.11.1941 begann und durch einen Unfall, nämlich der Explosion des deutschen Tankers „Uckermarck“ im Hafen von Yokohama, am 30.11.1942 endete.
1983 erschien der Titel erstmals als Buch unter dem Titel „Die Abenteuer des letzten Kapers: Eine Hilfskreuzergeschichte in über 200 Fotodokumenten“. Im Jahre 2000 gab der Verlag der Kameradschaft Hilfskreuzer Thor dann eine zweite Auflage heraus, diesmal nannte sich das Buch „Die Abenteuer des letzten Kapers: Hilfskreuzer Thors Reise in die Katastrophe“. Ob sich die Buchausgaben von vorliegenden Privatdruck unterscheuden, muß unklar bleiben.
Autor Tischer( 1910-1997) hatte nach 1945 viele Jahre beim Constanze-Verlag gearbeitet und seinem Chef, in dessen Nachlass sich das Stück fand, vorliegendes Exemplar geschenkt.

Auf dem Einband ein Aufkleber: „Fotodokumentation zu: Ein Schiff auf Leben und Tod“, unten ein Stempel „Heinz Tischer, 207 Grosshansdorf, Grotendiek 49 ...“. Der Titel wurde vom ehemaligen Kriegsberichter Tischer privat vertrieben, wohl nur in sehr kleiner Auflage. Das Exemplar weist von Hand angebrachte Korrekturen auf: Manche Textpassagen wurden durch neuen Text überklebt, teils finden sich handschriftliche Pfeile. Wahrscheinlich stammt das Exemplar aus den 1970ern.

Auf der ersten Seite sieht man das Bild eines Metallkoffers und eine verrostete Kamera nebst Zubehör. Dazu schreibt Tischer: „In dieser Absaufkiste [der Koffer IH] des ehemaligen Kriegsberichters von Schiff 10 (Hilfskreuzer Thor – letzte Reise) überstanden ca. 4000 Leica-Negative die wunderlichsten Kriegsgefahren. Die wasserdichte, handliche Kassette war 1942 im Indischen Ozean .... mit Bordmitteln aus Messingblech gefertigt worden ... . Sie überlebte ... das katastrophale Ende des Hilfskreuzers in Yokohama, den Torpedotreffer auf einem europalaufenden Blockadebrecher in der Biskaya und sogar den Raub eines Gepäckwaggons durch Pariser Untergrundkämpfer. ... Zwar gingen ... 1945 die meisten der 4000 Negative in Berlin, Aarhus, Kiel und Bremen noch verloren. Doch an die 300 Papiervergrösserungen überlebten ... Nun ... hat sie sein Autor zum letzten Bericht zusammengefasst. Zu einem Bilderbuch über eine abenteuerliche Seekriegswaffe, die schon 1942 als höchst anachronistisch zu gelten hatte. So monographisch lückenlos sind die Geschehnisse auf einer kompletten Hilfskreuzerreise und bei einem Blockadebruch noch nie dokumentiert worden.“


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