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Jahr: |
um 1935 |
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ArtikelNr. |
4171 |
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Vintage Print. Kegebein, Güstrow um 1935: Portrait Ernst Barlach.
Originaler s-w-Abzug um 1935, 18x24cm. Etwas lichtverfärbt, sonst gut. Verso mit Stempel „Photo B. Kegebein, Güstrow, Schulstraße 4, Ruf 326411/6/7“. Gezeigt ist der rauchende Künstler.
Dazu 5 s-w-Abzüge ebenfalls von Kegebein, 12x18cm, guter Zustand: Abgebildet sind Zeichnungen von Barlach.
Ernst Barlach lebte von 1870 bis 1938. Wikipedia schreibt zum Künstler (Stand 3/2009):
Bereits in früher Kindheit wurde Barlachs Begabung für sprachliche und bildnerische Gestaltung gefördert. Er erhielt eine Ausbildung als Maler und Bildhauer, studierte an den Kunstakademien in Dresden bei Robert Diez und in Paris und war ab 1909 Stipendiat in Florenz in der Villa Romana.
Nach dem Kunststudium in Hamburg, Dresden und Paris arbeitete Barlach ab 1897 zunächst als freischaffender Künstler. 1901 zog er zurück in seine Geburtsstadt Wedel und begann mit ersten dramatischen Versuchen. Auch schuf er vor allem Kleinkeramik für die Töpferwerkstatt Mutz in Altona. 1905 war er für ein halbes Jahr als Lehrer an der Fachschule für Keramik in Höhr-Grenzhausen/Westerwald tätig und unternahm 1906 eine Reise nach Russland, wo er die gesuchte Ursprünglichkeit fand. In der Folgezeit schuf er blockhaft geschlossene Figuren.
Bereits Barlachs frühe Arbeiten setzen sich mit dem Menschen, seinen Lebensbedingungen und seinen Haltungen zum Leben auseinander. Besonders beschäftigte er sich nach seiner Einberufung 1915 zum Landsturm mit dem Erlebnis „Krieg“. Ab 1910 nahm er regelmäßig an Ausstellungen der Berliner Secession, des Sonderbundes und beim Kunstsammler Paul Cassirer in Berlin teil. Seit 1910 lebte Barlach in Güstrow (Mecklenburg), wo er sich nach seinen Bedürfnissen ein Atelier und Wohnhaus am Inselsee bauen ließ. Hier entstand auch sein Hauptwerk. 1925 wurde er Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste München.
In kurzen Abständen entstanden seine Dramen Der tote Tag (1912), Der arme Vetter (1918), Die echten Sedemunds (1920), Der Findling (1922), die Sündflut (1924), Der blaue Boll (1926) und 1927 arbeitet er am Drama Der Graf von Ratzeburg.
Als Bildhauer schuf er Ehren- und Mahnmale, die nach 1933 entfernt bzw. zerstört und nach 1945 wieder erneuert wurden, beispielsweise das Güstrower Ehrenmal (bekannt als Der Schwebende) im Dom von Güstrow. Der Geistkämpfer in Kiel und eine Figurengruppe im Magdeburger Dom wurden wieder aufgestellt. Barlach war auch bekannt für seine Holzplastiken und Bronzen, außerdem hinterließ er ein vielgestaltiges druckgraphisches, zeichnerisches und literarisches Werk.
1922 wurde in Kiel das erste Ehrenmal Schmerzensmutter eingeweiht. Das Ehrenmal für die Gefallenen Der Schwebende im Güstrower Dom entstand 1927. Bereits ein Jahr später wurde vor der Kieler Universitätskirche der Geistkämpfer aufgestellt. 1929 folgte das Ehrenmal im Magdeburger Dom, 1931.
Durch seine Unterschrift unter den Aufruf der Kulturschaffenden vom 19. August 1934 bekundete er, dass er zu des Führers Gefolgschaft gehörte.
Der Entwurf einer Pieta für Stralsund kam 1932 wegen Anfeindungen aus nationalsozialistischen Kreisen nicht mehr zur Vollendung. Die gegen Barlach entfachte Rufmordkampagne führte 1934 zur Magazinierung des Magdeburger Ehrenmals, 1937 zur Entfernung des Kieler Geistkämpfers und des Güstrower Ehrenmals, das 1941 eingeschmolzen wurde. 1938 folgte die Entfernung des Reliefs Trauernde Mutter mit Kind vom Hamburger Ehrenmal und der erzwungene Austritt aus der Preußischen Akademie der Künste. Mehr als 400 seiner Werke wurden als „entartete Kunst“ aus öffentlichen Sammlungen entfernt. 1937 belegte ihn die Reichskammer der Bildenden Künste mit einem Ausstellungsverbot.
Im Alter von 68 Jahren erlag er am 24. Oktober 1938 in der Rostocker St.-Georg-Klinik einem Herzinfarkt. Er wurde in Ratzeburg begraben.
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