Vivarium
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> 1939-1945
> Feldpost
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verkauft |
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ArtikelNr. |
3849 |
E-Mail
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2x Funk-Feldpost, Kanalinseln, Oktober und November 1944.
2 Feldpost-Postkarten 15x10cm, gelaufen am 8.10.1944 und 11.11.1944, mit Schreibmaschine beschrieben (Adresse von Hand korrigiert), Falzen und Läsuren. Die in Gestaltung und Text variierenden Stücke wurde an eine Frau Therese Staab verschickt. Die mit Schreibmaschine geschriebene Adresse der Oktober-Postkarte lautet „Therese Staab b. München, Reichenfeldstr. 45“, handschr. korrigiert „Hafenrain b. Wolfratshausen Haus Nr. 3 b. Karl Mundig“. Im November-Schreiben heisst es dann „Höhenrhein bei Grundtig Isartal“, handschr. ergänzt „Wolfratshausen“.
Beide Postkarten tragen den Stempel „Kommando Marinenachrichtenabteilung Nord“, dazu „Wilhelmshaven 8.10.1944“ bzw. 11.11.1944.
Links steht gedruckt auf der Oktober-Karte: „Oberkommando d. Kriegsmarine. Umstehende Nachricht wurde durch Funk aus der eingeschlossenen Festung Dünkirchen - Kanalinseln [Dünkirchen von Hand durchgestrichen] übermittelt. In dringenden Fällen in beschränktem Maße Antwortmöglichkeit über Rundfunk. Nachricht durch Brief senden an: Kameradschaftsdienst West, Gruppe PK, Haus des Rundfunks, Berlin Charlottenburg, Masurenallee. Angabe von Dienstgrad, Vor- und Zuname sowie Festung erforderlich.“
Im November hatte man den Text ergänzt, es heisst: „Oberkommando der Kriegsmarine. Umstehende Nachricht wurde durch Funk aus der eingeschlossenen Festung Dünkirchen - Kanalinseln [Dünkirchen von Hand durchgestrichen] übermittelt. In dringenden Fällen in beschränktem Maße Antwortmöglichkeit über Rundfunk. Nachricht durch Brief senden an: Kameradschaftsdienst West, Gruppe PK, Haus des Rundfunks, Berlin Charlottenburg, Masurenallee. Angabe von Dienstgrad, Vor- und Zuname sowie Festung erforderlich. Briefpost in beschränktem Umfange ohne sichere Gewähr für Zustellung an alte Feldp.-Nr., sofern keine neue mitgeteilt wurde, senden. Das OKM und andere Dienststellen der Kriegsmarine können keine Antwort von der Heimat zu den Festungen übermitteln. Auch ist über das Schicksal der eingeschlossenen Soldaten nicht mehr bekannt, als mit dieser Karte mitgeteilt wird. Bitte daher keine Rückfragen.“
Die Nachricht, die der Soldat im Oktober nach Hause sandte, lautet: „Herzliche Grüsse, Seid ohne Sorge. Es geht mir gut, Paul“ (dazu steht dort „119, Kanalinseln, den 7.10.44, 1525 Uhr“). Im November funkte Paul: „Meine Lieben! Bin wohlauf, hier alles unverändert. Schreibt weiter. Habe noch keine Nachricht. Herzliche Grüsse Paul“ (dazu „194)II 0900 Uhr, Kanalinseln, den 11.11.1944“).
Interessant ist die Umstellung der Registernummern. Offensichtlich zählt der Funkspruch vom 7.10. zu den ersten aus Guernsey, Jersey, Sark oder Alderney verschickten Nachrichten in die Heimat.
(c) Ingo Hugger 2020 |
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