Vivarium
> Kunst
> 1945-1969
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Jahr: |
1948 |
Bemerkung: |
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ArtikelNr. |
3680 |
E-Mail
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Konvolut von Handzeichungen zum 150jährigen Jubiläum von Mouson 1948. Die Stücke wurden um 1948 von Helga Runge, einer damals wohl in München ansässigen Kunststudentin gefertigt. Vielleicht handelt es sich um Arbeiten für ein Seminar der Universität, vielleicht plante Runge, dem Unternehmen Mousson die Werke anzubieten.
- Handzeichnung in Buntstift, Bildgrösse ca. 25x37cm, Blattgrösse 35x45cm. Etwas fleckig, links lichtverfärbt. Gezeigt ist eine schöne Frau mit Krone (wohl eine Prinzessin oder gar Königin) mit einem Mouson-Fläschchen in der Hand. Signiert „H.R.“.
- Kalender, 13 Handzeichungen in schwarzer Tusche und weißer Deckfarbe auf kartonstarkem Papier, Bildgrösse je ca. 20x25cm, Blattgrösse je 21x30cm. Dazu farbiges handgemaltes Einbandpapier, gezeigt Mousonflasche mit Europa (Frankfurt im Mittelpunkt), dazu Postkutsche und Text „150 Jahre, 1798-1948, Mouson“, Größe aufgeklappt 43x30cm, leicht fleckig. Die Kalenderblätter zeigen jeweils die Portkutsche und die Mousonflasche, dazu in der Flasche je eine kleine Graphik um Mann und Frau: Tanzendes Paar, tanzendes Paar zu Fasching (Frau mit Strapsen), Sonnenbaden beim Skifahren, Zuschauer beim Fußballspiel im Regen, turtelndes Paar auf Parkbank, turtelndes Paar im Cabrio, Paar an Strand, Paar im Restaurant, Paar beim Pferderennen, Paar vor Weinstube, Paar in der Oper, Paar mit Kind zu Weihnachten. Dazu noch ein Blatt mit 9 erotischen Darstellungen, signiert „H.R.“ (9x Frau bei der Toilette oder in Bikini bzw. Höschen nebst BH und Strapsen).
Das Unternehmen bestand von 1798 bis ca. 1972, es nannte sich lange Frankfurter Seifen- und Parfümeriefabrik JG Mouson & Co. Die Vorfahren des Unternehmensgründers stammten aus Pont-à-Mousson in Frankreich (Lothringen). 1965 zählte man ca. 1100 Beschäftigte und exportierte in rund 80 Staaten der Erde. Zum 150jährigen Bestehen wurde auch eine Festschrift publiziert (Lerner, Franz: Diener der Schönheit Gedenkblätter zum 150 jährigen Bestehen des Hauses J.G. Mouson & Co. Frankfurt am Main 1798-1948) – ob die Bilder dort abgedruckt sind, ist unklar. Die Postkutsche war ein lange verwendetes Markenzeichen Mousons. Parfum-Flacons wie die auf den Bildern gezeigten, wurden zu Zigtausenden produziert und sind heute gerne gesammellte Artikel. Der Mousonturm, das 1924/1925 errichtete architektonische Glanzstück des Fabrikkomplexes, ist heute eine Kultur-Institution der Stadt Frankfurt.
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