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verkauft |
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3211 |
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Sonderausgabe. Nur für den Dienstgebrauch. Neuerburg. Einheitsblatt Nr. 119a. Maßstab 1:100.000, Druck nach 1936. 8°, Größe aufgeklappt 85x70cm (Kartengrösse 70x55cm), einfarbiger Druck mit Grenzkolorit, handschriftliche Eintragungen primär mit Bleistift. Zustand: Fleckig und falzig, kleine Läsuren, ein Tintenfleck, sonst gut. Die faszinierende Karte ist leider nicht genau datiert. Unten finden sich lediglich Hinweise auf den Terminus post quem, nämlich das Jahr 1936.
Das Blatt wurde für die Wehrmacht oder gar SS gedruckt und wohl von einem Stabsmitangehörigen mit militärischen Angaben per Hand versehen. Bastogne liegt im Zentrum der Karte, rechts die deutsche Grenze. Nördlich der Linie Neuerburg - Bastogne und südlich der Linie Clerf - Tavigny - Houffalize – Laroche finden sich um die 100 Zahlenangaben (von ca. 856 bis 2011) - wohl die vorberechneten Markierungenspunkte der Artillerie. Bei Sibret - Assenoir südlich Bastogne das einzige handschriftliche Wort der Karte: "Stosslinie", darunter ein gerader Bleistiftstrich. Stoßziel war Tillet. Mit Bleistift stark eingezeichnet ist eine Rückzugslinie, von Houffalize nach Clerf. Leider ist die Karte vom Schreiber werder datiert noch einer Truppe zugewiesen worden.
Höchstwahrscheinlich handelt es sich um eine im Winter 1944 von einem deutschen Stabs-Artilleristen gefertigte Offensiv-Planungskarte. Markante Ortschaften und Wegkreuzungen, die sich im Abschnitt der Einheit befanden, wurden vermessen und nummeriert. Dann scheint sich die Einheit selber bewegt zu haben und der Schreiber verzeichnete die Rückzugslinie. Auf der Rückseite des Blattes liest sich in blauer Schrift: "4/26", was möglicherweise einen Hinweis auf die Einheit gibt: Die an der Schlacht beteiligte 12. SS Panzer-Division ‚Hitler-Jugend’ hatte im Verband das SS-Panzergrenadierregiment 26. Außerdem war die 26. Volksgrenadierdivision an der Schlacht beteiligt.
Natürlich ist es möglich, daß hier ein Historiker Details der Schlacht in eine alte originale Karte eintrug - aber die Genauigkeit und die Gebrauchsspuren machen die Authentizität des Stückes doch mehr als wahrscheinlich.
(c) Ingo Hugger 2020 |
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